Kirche Südseitig
Kirche Pfyn, Südseite

Aus der Geschichte unserer Pfarrei

Unter Kaiser Diokletian (264-305) wurde das römische Kastell an der Grenze der Provinzen Rätien und Helvetien (an fines, an der Grenze, daher der Name Pfyn) und an den Strassen nach Arbon (arbor felix) und Eschenz (tasgetium) neu aufgebaut. Pfyn war also spätestens im 4. Jahrhundert ein sogenanntes Castellum, und das ist wohl auch der Grund, warum die Häuser, welche jetzt noch bei der Kirche stehen, bis heute "das Städtli" heissen.
 

Historisches zur Kirche St. Bartholomäus

Die älteste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Pfyn geht ins 12. Jahrhundert zurück: Ein Diplom Friedrichs l.  vom 27. November  1155 bestätigt u.a. die Kirche in Pfyn als Besitz des Domstiftes von Konstanz. Eine in privatem Auftrag zusammengestellte Konstanzer Chronik aus dem 15. Jahrhundert hält unter dem Datum 307 n. Chr. Pfyn gar als Bischofssitz.

Vom Patrozinium erfahren wir durch einen Ablassbrief von 1321, wo die heiligen Bartholomäus, Petrus und Andreas als Kirchenpatrone genannt werden. Dieser Brief verspricht einen Ablass demjenigen, der der genannten Kirche finanzielle Mittel oder andere Unterstützung zukommen lässt.
1361 wird der Ablass als Bauablass erneuert und erweitert, um Bauarbeiten zu fördern, weil die baufällige Kirche durch ein Thurhochwasser beschädigt oder gefährdet worden sei. Als Patrone werden jetzt die selige Jungfrau Maria und die seligen Apostel Petrus und Paulus sowie Bartholomäus aufgeführt.
Nach diesem Ablassbrief versiegen die schriftlichen Quellen zur Geschichte der Kirche Pfyn wieder völlig. Die nächsten Angaben verdanken wir dem historich interessierten Jakob Gimmi, der von 1678 bis 1711 als katholischer Pfarrer in Pfyn tätig war.
1479 verbrannte das „Städtli“ Pfyn, und im gleichen Jahr wurden die Kirche, Altäre und der Kirchhof rekonziliiert sowie noch drei neue Altäre geweiht. Mehrere Altäre dürfte Pfarrer Gimmi persönlich nicht erlebt haben, denn 1528/29 wurde auch Pfyn reformiert, und nach dem zweiten Landfrieden, auf die Schlachten von Kappel und Gubel 1531 folgend, wurde die Kirche Evangelisch und Katholisch paritätisch benutzt. Einzig der Chor und die Sakristei werden – wohl als Eigentum des Domkapitels in Konstanz – ganz an die katholische Pfarrgemeinde zurückgegangen sein.